Wirksam in Bildung investieren

Die Friedrich und Charlotte Merz-Stiftung arbeitet zurzeit an folgenden Projekten. Die Projektdauer wird je nach Thema begrenzt, um so wieder Kapazitäten für neue Vorhaben frei zu machen. Ist ein Projekt erfolgreich abgeschlossen, d. h. wurde ein Lösungsvorschlag oder ein Modell entwickelt, versucht die Friedrich und Charlotte Merz-Stiftung, dieses Modell zu implementieren.

 

 

 

    Anschaffung einer Schullizenz Plus APP

    Im Rahmen des Homeschooling haben wir für eine Grundschule die Anschaffung einer Schullizenz Plus APP finanziert. So erhielten die Kinder Alternativen zu Arbeitsblättern (andere Lernform, zeitgerechtes Lernen) und es bestand zusätzlich die Möglichkeit Aufgaben individuell zuzuweisen sowie den Lernfortschritt der Kinder besser einschätzen zu können.

    #TAPETENWECHSEL goes Stadtbibliothek:

    Dauerhafte Lernarbeitsplätze außerhalb von Schule und Zuhause

    Um Schülerinnen und Schüler und deren Familien in der ungewohnten Form des Distanzlernens während der COVID 19-Krise zu unterstützen, entstand die Idee des Projektes #TAPETENWECHSEL.  An „freien Lernorten“ sollte Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geboten werden, außerhalb von Schule und Zuhause lernen und arbeiten zu können - wenn z.B. das WLAN nicht funktioniert oder es zuhause keines gibt, wenn kein Computer/Laptop o.ä. vorhanden ist oder einfach, wenn die Geschwister zu laut sind, um konzentriert zu arbeiten – oder schlicht: wenn es darum geht, einfach mal seine Ruhe zu haben. Hierfür haben wir die Laptops angeschafft.

    In den Stadtbibliotheken in Arnsberg, Neheim und Hüsten unter dem Projekttitel „Tapetenwechsel: Freie Lernorte Arnsberg – cooler Lernort Bib“ sind mehrere Lernarbeitsplätze eingerichtet. Diese sind mit freiem WLAN, kostenlos bereit gestellten Laptops und Druckern ausgestattet und können ab Anfang Oktober von Arnsberger Schülerinnen und Schülern nach vorheriger Buchung besucht werden.

    Einsatz digitaler Medien!

    Ob Eltern oder Politiker, Lehrkräfte oder Schülerinnen und Schüler: Alle diskutieren dieses Thema aus unterschiedlicher Sicht. Letztlich geht es um den geordneten Erwerb von medientechnisch- und pädagogisch ausgerichteten Kompetenzen, welche die Schülerinnen und Schüler befähigen, an der gesellschaftlichen Gegenwart und Zukunft teilzuhaben. Schule hat hier einen klaren erweiterten Bildungsauftrag.

    Ein innovativer Ansatz in diesem Bereich zielt auf den Erwerb der „Key 21st century skills“, der gesellschaftlichen Schlüsselqualifikationen des jetzigen Jahrhunderts (siehe: Fadel, Bialik und Trilling: Die vier Dimensionen von Bildung; 2015). Auch der Medienkompetenzrahmen des Landes NRW ist gegliedert in entsprechende Kompetenzen.

    Während Schule und Ausbildung meist aus Sicht der Fächer denken (Wie kann ich diesen Kompetenzerwerb in Deutsch, in Mathematik, … leisten?), existiert auch ein diametral anderer Ansatz, der exemplarisch realisiert ist in Brüssel:

    Das von European Schoolnet ins Leben gerufene Future Classroom Lab (FCL) ist eine inspirierende Lernumgebung in Brüssel, die die Besucher herausfordert, die Rolle von Pädagogik, Technologie und Design in ihren Klassenzimmern zu überdenken. In sechs Lernzonen können die Besucher dort die wesentlichen Elemente des Lernens im 21. Jahrhundert erkunden.

    Der Lernraum (oft der „dritte Pädagoge“ genannt) löst sich vom Schema des traditionellen Klassenraums. Er zeigt sich als Lernumgebung, welche gegliedert ist gemäß den o.g. „Key 21st century skills“. In anregenden Arrangements arbeiten Schülerinnen und Schüler kreativ, handlungsorientiert und selbstverantwortlich zu Themenfeldern. Die bereit stehenden digitalen Medien und Werkzeuge sind wesentliche Basis der Arbeitsprozesse.

    Das Projekt wird gegründet – Zusammenarbeit über die Institution hinaus
    Im Mai 2018 begründete das ZfsL Arnsberg das Projekt „Lernräume der Zukunft – Eine pädagogische Vision unter dem Blickwinkel der Kompetenzen für eine digitalisierte Gesellschaft“. Wir die Merz-Stiftung sicherten die Förderung zu, insbesondere auch finanzielle Unterstützung für eine Exkursion zum FCL nach Brüssel im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Vertretern von Arnsbergern Bildungseinrichtungen. ?Das Interesse weiterer Akteure der lokalen Bildungslandschaft über die Lehrerausbildung hinaus konnte somit schnell geweckt werden. Auf den vorbereitenden Sitzungen fanden Personen aus Lehrerausbildung (ZfsL und Ebene MSB), Bildungsbüro der Stadt Arnsberg, Berufskolleg, Sekundarschule und Gymnasium zusammen und blickten gemeinsam auf das Thema.

    Divergierende Erfahrungen und individuelle Zielsetzungen waren die Basis für einen ergiebigen Austausch in dieser institutionsübergreifenden Runde. Gemeinsame Erwartungen wurden formuliert und Schwerpunkte für die Exkursion festgelegt.

    Die Exkursion
    Im Juli 2018 besuchten dann 12 Teilnehmer das FCL in Brüssel.
    War die Erwartungshaltung nach all der Vorbereitung und Diskussion gedämpfter geworden, so wurde dieses mit dem Eintreten in die Lernumgebung unmittelbar anders. Die Gestaltung des Raums war offen, einladend und inspirierend. Die Anordnung aller Elemente ist auf Kooperation, Forschen und Gestalten ausgerichtet. Auch ein moderiertes Präsentieren (nicht unbedingt lehrerzentriert) ist möglich, aber nicht zentral.?Zwei Mitarbeiterinnen führten die Gruppe durch ein anregendes Programm, welches den Ansatz des FCL aktiv erfahrbar machte.

    Die Weiterarbeit unter Berücksichtigung der Erfahrungen vor Ort war das Thema des Arbeitstreffens am nächsten Vormittag – die EU-Vertretung des Landes NRW stellte der Gruppe dankenswerterweise einen digital gut ausgestatteten Raum zur Verfügung, bevor es am späten Nachmittag wieder nach Arnsberg zurückging.

    Fazit: Das Projekt hatte sich voll und ganz gelohnt.

    Ertrag 1: Die Einblicke in Brüssel sind ein Fundament zur eigenen Weiterarbeit.
    Ertrag 2: Die gemeinsame Arbeit und die Exkursion wirken nachhaltig verbindend und werden als Networking weitergeführt. Übergreifend über die beteiligten Institutionen und mit ganz flacher Hierarchie.
    Am 10.11.2018 tagte im Kaiserhaus Neheim die Arnsberger Bildungskonferenz. Dort wurde das Projekt an einem Stand vorgestellt und fand zahlreiche Gesprächspartner. Auch die Referentin Frau Prof. Eickelmann von der Uni Paderborn begrüßte das pädagogische Anliegen der Kompetenz-orientierung als Raumleitlinie.
    Wie heißt es doch: „Lernen ist eine Gratwanderung zwischen Konvention und Aufbruch.“ (Käte Meyer-Drawe, Universität Bochum).

    Wir haben uns auf den Weg gemacht.

    Buchempfehlungsshow an der Grundschule Dinschede

    Buchempfehlungsshow an der Grundschule Dinschede war ein erfolgreiches Projekt

    „Es gibt Menschen, die könnten den ganzen Tag fernsehen. Es gibt auch Menschen, die könnten den ganzen Tag mit Computerspielen verbringen. Und es gibt Menschen, die könnten den ganzen Tag lesen – und dazu gehöre ich!“

    Mit diesen Worten startete Tina Kemnitz ihre Buchempfehlungsshow in der Grundschule Dinschede in Oeventrop. Und dass sie gerne und viel liest, stellte sie anschließend in zwei Shows den SchülerInnen der Jahrgänge 1 und 2 sowie der Jahrgänge 3 und 4 unter Beweis. Mit viel Humor, schauspielerischem Talent und Einfühlungsvermögen stellte die Berlinerin den unterschiedlichen Jahrgängen jeweils 6 Bücher vor und hatte bereits nach den Einstiegsworten die kleinen Zuhörer auf ihre Seite gezogen. Neben vielen Informationen rund um die Bücher gelang es ihr, die Kinder neugierig zu machen und sie zum Lesen anzuregen. Selbstverständlich hörte Tina Kemnitz mit ihren Vorstellungen immer genau an den Stellen auf, an denen es so richtig spannend wurde. Bereits seit vielen Jahren setzt die Grundschule Dinschede einen fachlichen Schwerpunkt auf den Bereich des Lesens. „Mit der Buchempfehlungsshow haben wir allerdings Neuland betreten,“ so Schulleiterin Simone Eickhoff. In der Vergangenheit kamen jährlich bekannte Autoren zu Besuch in die Schule und stellten ihre Werke vor. Mit der Show „Tolles Buch“ wurden den SchülerInnen in den letzten beiden Jahren mehrere Bücher vorgestellt, jeweils zu unterschiedlichen Themen, von Gruselgedichten bis hin zu Comics. Die Begeisterung und die vielen Kommentare der Kinder haben bewiesen, dass die Lehrerinnen Neuland betreten haben, was die Kinder begeistert … und hoffentlich weiter zum Lesen anregt. Die Friedrich und Charlotte Merz Stiftung hatte das Projekt finanziell sehr großzügig unterstützt.

    Jahrgangsbeste 2023

    Ebenfalls zeichnet die Friedrich und Charlotte Merz-Stiftung jährlich die drei Jahrgangsbesten eines jeden Abschlussjahres mit einem Buchpräsent aus, um deren Leistungen zu würdigen.

Weitere Projekte

  • Aufbau eines Programms zur individuellen Förderarbeit und zum Ausbau des selbständigen Lernens an einem Gymnasium. Ziel des über 5 Jahre mit jährlich 5000 Euro unterstützten Projektes ist es, die Zahl der Sitzenbleiber auf ein Minimum zu reduzieren.
  • Unterstützung eines begabten jungen Pianisten bei seiner Bewerbung für einen bundesweiten Nachwuchswettbewerb.
  • Förderung eines Auslandsaufenthaltes in England für ein Jahr zum Erreichen des englischen Fachabiturs.

Friedrich und Charlotte Merz
Stiftung für Bildung und Ausbildung

Tel.: 0 29 32 / 89 60 81 6
Mail: info(at)merz-stiftung.de